Am Morgen war wieder einmal Wäsche waschen und ein paar Schulstunden angesagt. Am Nachmittag reisten wir weiter.

Wir verliessen Lillehammer und schon bald ging es richtig in die Berge. Unser Wohni kam ins Schnaufen. Die Natur veränderte sich stark und wir machten eine richtige Passfahrt. Nur wenige Fahrzeuge kamen uns entgegen und jeder Wohnmobilfahrer winkte uns schon zu. Immer wieder entdeckten wir folgende Tafel am Wegrand,

nur leider liess sich kein Elch blicken.

Am frühen Abend sind wir dann in Fagernes angekommen. Dort entdeckten wir direkt am See einen wunderbaren Campingplatz. Wir konnten uns ein Standplatz aussuchen und haben natürlich denjenigen gewählt, der nahe am Wasser lag und gleichzeitig am weitesten von allen anderen entfernt war. Luca hat sofort seine Fischerrute ausgepackt, jedoch mussten wir das Nachtessen - mangels entsprechendem Erfolg - aus dem Kühlschrank nehmen.

 

Am Samstag fuhren wir weiter in Richtung Küste und unser erster Stopp war in Gol, einem beliebten Sommer- und Wintersportort. Dort besichtigten wir eine wunderschöne Stabskirche. Dass es sich dabei nur um einen detailgenauen Nachbau handelt, störte uns weniger als der happige Eintrittspreis. Die Originalkirche steht übrigens in Oslo im norwegischen Volksmuseum.

Wir drei Kinder konnten uns dort auf dem Wikingerspielplatz so richtig austoben.

Nach einer Verpflegung fuhren wir weiter in Richtung eines ganz spannenden Ortes auf 800 Meter über Meer. Das Schild sagt schon aus, wie toll es dort sein muss, wenn etwas läuft...

Wir haben jedoch nur Benzin getankt und sind dann nochmals 200 Meter hinaufgefahren auf Europas grösste Hochfläche, die Hardangervidda. Hier fuhren wir durch eine karge, wellige Landschaft die teilweise noch von Schnee bedeckt war. In den zahlreichen Seen schwammen Eisschollen und man hätte meinen können, man komme bereits nach Grönland.

Dutzende von Kilometern fuhren wir durch diese Gegend und vor allem Papa und Mama waren sehr beeindruckt. Sie mussten immer wieder anhalten und ein Foto schiessen. Luca und Andrina spielten auf ihren Nintendos und ich machte wie so oft mein Mittagsschläflein.

Bevor wir zum nächsten Zeltplatz gelangten war aber nochmals ein Höhepunkt an der Reihe; der Vöringsfossen. Von einer Plattform kann man den prächtigen Wasserfall von zwei Seiten 182 Metern ins Tal stürzen sehen. Wir waren sehr beeindruckt und wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Faszination nach Wasserfällen relativ rasch abnehmen kann.

Am Anfang des Eidford haben wir beim Saebo Camping wieder einen wunderschönen Platz mitten in den Bergen zum übernachten gefunden.

Der darauffolgende Morgen begann wie gewohnt. Wir wurden von der Sonne geweckt. Papa war wie immer der Erste, der aus den Federn kroch und duschen ging. Er brachte danach die vorreservierten Brötchen fürs Frühstück zurück. Unterdessen wurde ich von verschiedenen Seiten verküsst und schlussendlich gewickelt sowie eingecremt. Mamas Bett wurde in den Frühstückstisch umgewandelt und weil wir heute schon früh losfahren wollten, verzichteten wir darauf, den Frühstückstisch draussen einzurichten. Nach dem Frühstück gingen Andrina und Luca den Abwasch machen. Das ist jeden Morgen ihr Job! Zum Glück bin ich noch etwas ungeschickt in solchen Sachen und darf dann Mama zusehen, wie sie im Wohni aufräumt und alles arretiert. Papa ist dafür zuständig, dass der Strom abgehängt und alles verstaut ist, der Gashahn geschlossen ist, Wasser nachgefüllt wurde und die Schmutzwassertanks geleert sind. Dann programmiert er ihre sprechende Landkarte an der Windschutzscheibe den TomTom. Wenn dann alle Passagiere an Board sind kann es los gehen.

Nach kurzer Fahrt dem Fjord entlang erreichten wir den Fähranleger Bruravik. Die Fähre stand schon bereit, Papa manövrierte unser Wohni auf das Schiff, nach zwei Minuten wurde die Zufahrt geschlossen und die 15 Minuten Überfahrt nach Brimnes ging los - unsere erste Fjordüberquerung!  Da unser Wohni über 7.5 Meter lang ist wurden wir wieder ordentlich geschröpft. Mit 245 norwegische Kronen, was umgerechnet rund 45 CHF sind, wurde Papas Kreditkarte belastet.

Auf der anderen Fjordseite folgte eine Art „Axenstrasse“ von Norwegen und es war zum Teil sehr eng um die Kurven. Manchmal mussten die Fahrzeuge sogar rückwärts zur letzten Ausweichstelle zurück fahren, damit wir kreuzen konnten. Das Wetter meinte es aber wieder gut mit uns und wir genossen in einem Hafen unsere Mittagspause. Auf der Hafenmauer machte Papa seine täglichen Rückengymnastikübungen und Andrina und Luca turnten gleich mit. Mama musste natürlich ein Foto schiessen.

Bevor wir unseren Campingplatz in den Hügeln von Bergen erreichten, stoppten wir am Steinsdalsfossen. Ein Pfad führte hinter dem Wasserfall hindurch und das Spektakel geniesst man mit einer Glace in der Hand noch viel mehr.

 

Um Bergen zu besichtigen schlugen wir unser Lager für drei Nächte im Lone Camping auf. Ein netter Spott an einem Seelein.