Als Papa uns um 8 Uhr weckte, wollten wir noch gar nicht aufstehen. Doch Papa sagte, dass wir auf eine Gletscherwanderung gehen können. Wir sind nämlich im Jostedalsbreen Nationalpark und über dieses Wochenende findet ein Festival statt. Dank Google konnte Papa ein Plakat aus dem Norwegischen übersetzen und hat herausgefunden, dass ganz in der Nähe von unserem schönen Campingplatz eine Familientour auf den Nigardsbreen Gletscher angeboten wird. Für 40 Franken konnten wir daran teilnehmen.
Mira schlief noch als wir schon los zum Touristencenter fuhren. Danach assen wir nur ein paar Cornflakes und Mama machte uns noch Sandwiches. Mama und Mira blieben im Wohnmobil und der Rest der Familie ging auf die Wanderung. Zuerst ging es über Stock und Stein, Wasserfälle, Bäche und Brücken bis zum Gletscher, bei dem wir eine kleine Stärkung zu uns nahmen. Der Hinweg war eigentlich am anstrengendsten. Wir waren sehr beeindruckt, als wir bei der riesigen Gletscherzunge angekommen waren. Der Gletscher ist übrigens mit 470 Quadratkilometer Fläche der Grösste Gletscher auf dem europäischen Festland!
Jeder bekam ein Paar Steigeisen und wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe bestand aus kleinen Kinder, einer Mutter und zwei Leitern. Unsere Gruppe bestand aus einer Leiterin, ein paar Kinder, einem Mann und uns. Ausser uns waren alles Norweger.
Als wir endlich auf den Gletscher waren sahen wir schwarzen Staub oder so was ähnliches. Die Führerin sagte es sei etwas zwischen Blütenstaub, Abgasen und Staub aus den Bergen, man wisse es nicht so genau. Die Führer hatten Stufen in den Gletscher gehackt, so konnte man leicht den Gletscher hinaufsteigen. Gut eingepackt mit Windstopperjacke, Hut und Sonnenbrille ging’s los. Zur Sicherheit mussten wir uns alle anseilen. Wir durften auf dem Gletscher einen Hering in das Eis hinein schrauben an dem man sich abseilen könnte.
Wir liefen über den Gletscher, der viele Risse, Schluchten und Bäche hatte. Nach etwa einer Stunde ging es wieder hinunter. Eigentlich wollten wir noch Kajak fahren gehen, doch die Führerin sagte uns, dass wir nicht fahren können weil es zu fest windete. Schade, hätten wir gerne gemacht. Wir haben noch alle zusammen Hot-Dog’s gebraten und dann sind wir zurück zum Parkplatz gelaufen, wo uns schon Mira und Mama erwartet haben. Per Autostop sind wir zurück zum Visitercenter und dann mit dem Camper zurück zum Camping, wo wir das schöne, warme Wetter genossen und ausgiebig duschten. Das war ein super Erlebnis, an das wir uns noch lange erinnern werden!